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Neuanlagen

Inhaltsverzeichnis

Magerwiesen

Magerwiesen, auch Magerrasen genannt, sind durch ihre geringe Nährstoffversorgung und Trockenheit gekennzeichnet. Sie sind wichtige Lebensräume für viele seltene Tier- und Pflanzenarten, da sie nur unter diesen Bedingungen überleben können.

Doch Magerwiesen sind stark bedroht durch Intensivierung der Landwirtschaft und Verbuschung. Deshalb sind Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise Mahd und Beweidung, notwendig, um den Erhalt dieser wertvollen Lebensräume zu sichern. Auch Privatpersonen können mit der Anlage von Magerwiesen im eigenen Garten zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen.

Ruderalflächen

Ruderalflächen sind Standorte, die durch den Eingriff des Menschen entstanden sind und durch den Mangel an Pflege und Bewirtschaftung geprägt sind. Diese Flächen werden oft als Brach- oder Industrieflächen bezeichnet und sind gekennzeichnet durch eine hohe Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren. Sie bieten wichtige Lebensräume für Insekten und Vögel und sind daher ökologisch wertvoll.

Trotzdem werden sie oft als ungenutzte und unansehnliche Flächen betrachtet und vernachlässigt. Eine gezielte Bewirtschaftung und Pflege kann jedoch dazu beitragen, dass sie sich zu naturnahen Lebensräumen entwickeln.

Direktbegrünungen

Direktbegrünungen sind eine wirkungsvolle Methode, um den Naturschutz in der Schweiz zu fördern. Durch das direkte Anpflanzen von Pflanzen auf versiegelten Flächen oder brachliegenden Flächen können von der Natur bedrohte Lebensräume wie Wiesen, Brachen oder Ufervegetation wiederhergestellt werden. Das fördert die Biodiversität und schafft Lebensraum für verschiedene Tierarten.

Direktbegrünungen sind eine kostengünstige und nachhaltige Lösung zur Verbesserung der Umweltbedingungen und sollten daher stärker gefördert werden.

green grass field during sunset

Kunstfelsen

In der Schweiz werden zunehmend Kunstfelsen für den Naturschutz eingesetzt. Diese Felsen sehen aus wie echte Felsen, bieten aber spezielle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. So können beispielsweise Kletterfelsen für Steinböcke nachgebildet werden oder Felsen für verschiedene Arten von Eidechsen und Schlangen geschaffen werden. Auch für den Hochwasserschutz können Kunstfelsen eingesetzt werden. Sie erfüllen somit wichtige ökologische Funktionen und tragen zur Erhaltung der Biodiversität bei.

 

Kleinstrukturen

Kleinstrukturen – sei es eine Holzbeige, ein Steinhaufen oder eine kleine Strauchgruppe – sind von einem unschätzbaren Wert für die Natur. Zum einen sind sie Lebensraum für Insekten, Käfer und vielleicht auch Eidechsen. Zum anderen dienen sie aber weitaus mehr Tierarten als Trittstein auf ihren Wanderungen. Sowohl die Erdkröte, welche vom Überwinterungsort im Wald zum Laichgewässer wandert, als auch das Braunkehlchen, das von Afrika bis Nordeuropa fliegt, sind auf sie angewiesen.

Die Anlage von Kleinstrukturen benötigt nicht nur Muskelkraft, sondern auch Wissen über die Ansprüche der zukünftigen Bewohner. Denn Kleinstrukturen sollen nicht nur die Landschaft fürs menschliche Auge bereichern, sollen vor allem Lebensraum für Tiere sein, die darauf angewiesen sind. Eine geschickt gebaute Kleinstruktur benötigt später auch wesentlich weniger Unterhalt.

Gewässerbau

Folienteiche

Folienteiche sind eine ausgezeichnete und kostengünstige Wahl für Naturschutzgebiete in der Schweiz. Sie sind ideal für die Schaffung von Wasserlebensräumen und bieten Lebensraum für viele einheimische Arten. Folienteiche sind einfach zu installieren und zu warten, was sie zu einer erschwinglichen und effektiven Option für Naturschutzorganisationen und Landbesitzer macht. Da sie keine permanenten Strukturen sind, können sie auch bei Bedarf einfach entfernt werden, was sie zu einer flexiblen Lösung für die Landschaftsgestaltung macht. Folienteiche sind eine smarte Wahl für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und eine Möglichkeit, die einheimische Tierwelt zu unterstützen.

Unkenwannen

Unkenwannen sind kleine Wasserbecken oder Mulden im Boden, die von Unken und anderen Amphibien als Laichgewässer genutzt werden. In der Schweiz sind sie ein wichtiger Bestandteil des Naturschutzes, da sie zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen. Durch die Verminderung der Feuchtgebiete wird der Lebensraum der Amphibien immer kleiner. Unkenwannen können daher dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels und des menschlichen Eingriffs in die Natur zu mildern und die biologische Vielfalt zu bewahren.

Lehmteiche

Lehmteiche sind naturnahe Gewässer, die in der Schweiz als wichtige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten gelten. Der lehmige Boden bietet vielen Lebewesen wie z.B. Libellenlarven einen idealen Lebensraum. Zudem dienen Lehmteiche vielen Arten als Nahrungsquelle und als Brutstätte. Um diese wichtigen Lebensräume zu schützen, ist es wichtig, dass sie bewusst angelegt und gepflegt werden. Auch eine Reduktion von schädlichen Einflüssen wie Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln in der Umgebung der Gewässer ist von großer Bedeutung für den Schutz von Lehmteichen.

Trockenmauern

Auch vertikale Lebensräume können von Leben nur so strotzen. Jede Trockenmauer beweist uns das immer wieder: In den Nischen, Ritzen und Spalten wachsen kleine Farne und spezialisierte Blütenpflanzen. Es verstecken sich Spinnen und Wildbienen bauen ihr Nest. Am Mauerfuss verkriecht sich die Blindschleiche und etwas weiter oben baut der Wiedehopf sein Nest.

Trockenmauern sind «trocken», weil sie ohne Zement oder Mörtel entstehen. Die Steine werden lose aufeinander geschichtet, was natürlich besonderes Fachwissen verlangt, damit die Mauer auch wirklich stabil ist. Das Naturnetz kann mit den geeigneten Spezialisten Trockenmauern bauen, welche nicht nur ihren Zweck als Stützmauer wahrnehmen, sondern auch eine ökologische Bereicherung sind.

Hecken

Hecken und Feldgehölze sind wichtige Lebensräume für viele Tierarten, haben aber insbesondere für die Vernetzung eine grosse Bedeutung. Besonders Kleinsäuger entfernen sich nur ungern von der schützenden Struktur, deshalb ist ein Netz von Hecken und Feldgehölzen wichtig.

Das Naturnetz bereitet den Boden für eine Heckenpflanzung vor, pflanzt die Sträucher und erstellt auch gleich einige Kleinstrukturen. So erreicht die neugepflanzte Hecke schon nach wenigen Jahren einen ökologisch hohen Wert.

 

Pflanzungen

Pflanzungen sind eine wichtige Massnahme im Naturschutz, insbesondere zur Wiederherstellung von geschädigten oder zerstörten Ökosystemen. Dabei werden häufig natürlicherweise vorkommende Pflanzenarten eingesetzt, um die Biodiversität zu fördern und den Lebensraum für Tiere und Insekten zu verbessern. Durch gezieltes Setzen von Pflanzen kann auch Erosion verhindert und das Klima positiv beeinflusst werden. Allerdings müssen Pflanzungen sorgfältig geplant und durchgeführt werden, um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten.

Besucherlenkung

Viele unserer Naturschutzgebiete sind nicht nur Refugium für seltene Tier- und Pflanzenarten, sondern auch beliebte Orte für Freizeitaktivität. Der Nutzungsdruck auf diese Landschaften ist deshalb in vielen Fällen sehr hoch.

Das Naturnetz kann mit fundierten Besucherlenkungskonzepten dazu beitragen, dass die Gebiete zwar von den Besuchern nach wie vor genutzt werden können, gleichzeitig aber die Tiere und Pflanzen vor Störungen geschützt werden können. Die Besucher werden nicht ausgesperrt, sondern die Schönheit der Natur soll ihnen gezeigt werden. Ein wichtiger Punkt ist deshalb immer, den Besuchern an geeigneten Stellen Gelegenheit zu eigenen Naturbeobachtungen zu bieten, um so die sensibelsten Bereiche besser schützen zu können.